"Endstation: Aufgeflogen⁠⁠" - Zweigleisig fahren

00:00:02: Ich will nur noch Leute, Daten, die eine Haftpflichtversicherung haben.

00:00:05: Lieber für alle, Sex auf jeden Fall praktiziert.

00:00:07: Sieben

00:00:07: sich, die sind süß miteinander.

00:00:09: Ich glaub, die haben sogar auch Sex miteinander.

00:00:11: Am Ende haben sie mich alle verlassen.

00:00:19: Hallo

00:00:20: und herzlich willkommen bei Pauli Hochzwei, dem Podcast in dem zwei Freundinnen ... Mit scharfer Zunge und noch schärferen Stories über Liebe, Sex und Dating reden.

00:00:29: Ich bin Pauline, Ex-Model, Adult-Business-Unternehmerin, weiß Industrie-Konsultant und frisch geschieden.

00:00:37: Und ich bin Paulina, Foreign-Regisseurin, Produzentin, Performerin, Pansexuell und pervers.

00:00:44: Wirin über alles, was geil ist oder schiefläuft.

00:00:51: So, ich habe heute ein Thema mitgebracht, was auf jeden Fall ein bisschen kontrovers ist.

00:00:55: Und,

00:00:56: ähm, freue mich,

00:00:57: glaube ich, äh ... selber man nicht alles richtig gemacht hat.

00:01:00: Wir beschweren uns auch über die Männer, aber gibt auch Momente, wo wir, glaube ich, Sachen falsch machen und das ist auch völlig in Ordnung.

00:01:09: Und das Thema ist Zweigleisigfahren.

00:01:11: Deshalb heißt unsere Folge heute Endstation aufgeflogen.

00:01:16: Ich meine, bei dir und Poli sein ist Zweigleisigfahren, glaube ich, manchmal.

00:01:20: normal und auch gewollt, aber es geht natürlich immer um die Umstände.

00:01:24: Ich habe jetzt trotzdem ein paar Facts mitgebracht, was wahrscheinlich eher für Heteros gilt.

00:01:30: Ähm, dreiundseißig Prozent der Singles date in Parallel, bis sie offical sind.

00:01:34: Was ist immer wieviel?

00:01:35: Dreiundseißig Prozent.

00:01:37: Wow, ist aber viel.

00:01:39: Ja.

00:01:39: Crazy.

00:01:40: Sich alle Optionen offenhalten.

00:01:41: Ich habe neulich so ein Meme gesehen, dass eine in drei Frauen immer ein Backup hat, während sie jemanden dated, falls es schief geht.

00:01:49: Das ist geil.

00:01:50: Ist konvinient, aber natürlich auch ...

00:01:53: Einfach präventiv.

00:01:53: ... schwierig.

00:01:55: Gestehen nur zwanzig Prozent aktiv, dass sie mehrere Optionen überhaupt haben.

00:01:59: Zwölf Prozent gestehen freiwillig.

00:02:02: Achtendachtzig Prozent warten, bis sie ertappt werden.

00:02:06: Und dabei sind die Hauptaufliegegründe.

00:02:09: Zufälliges Sehen in der Stadt.

00:02:11: Zweiundfünfzig Prozent.

00:02:13: Dreißig Prozent Social Media.

00:02:15: Geteckte Fotos oder Stories, die inject werden.

00:02:20: Und, ähm, achtzehn Prozent Ausrutscher, wie ein betrunkener Anruf oder eine SMS an jemand Falschen schicken.

00:02:27: Oh Mann, das ist so peinlich.

00:02:29: Ja.

00:02:29: Witzig.

00:02:29: Und dann will mir jemand erklären, dass Monogamie wirklich die natürlichste Art von Beziehung ist, ja?

00:02:35: Lustig.

00:02:36: Ja, ich hab das Thema mitgebracht, weil ich bin auf jeden Fall schon mal zweigleisig gefahren.

00:02:43: Das war in einem Zustand nach einer Trennung, wo es mir nicht so gut ging und kennst du das manchmal nach Trennungen, dass du plötzlich merkst, wie viele Optionen in deinem Umfeld du eigentlich hattest, die du nie genutzt hast, weil du in der Beziehung warst?

00:02:56: Ja, safe.

00:02:57: Und dann trennt man sich und dann geht es plötzlich ganz schnell und plötzlich datet man Leute, die man schon lange kennt, weil man es endlich mal ausprobieren kann.

00:03:06: Das ist mir passiert ... Mit zwei Leuten gleichzeitig, die ich schon länger kenne.

00:03:11: Mit zwei Leuten aus dem gleichen Freundeskreis?

00:03:13: Nee, ja, war aus meinem engeren Umfeld.

00:03:15: Die kannten sich nicht gut.

00:03:17: Immerhin, immerhin.

00:03:20: Erzähl mir, was waren das für Leute?

00:03:22: Sehr unterschiedliche Charaktere.

00:03:24: Der eine strahlt unfassbare Safety aus, hat einen stabilen Job, normales Einkommen, eine tolle Wohnung.

00:03:33: Was ist das normales

00:03:35: Einkommen?

00:03:36: Ja,

00:03:36: vielleicht muss ich da für den anderen beschreiben, damit das Sinn macht.

00:03:41: Er hat sehr viel Sicherheit ausgestrahlt, was man in so einem Moment nach einer Trennung dann natürlich irgendwie auch sucht.

00:03:46: Ein erwachsenen Mann, der sein Leben im Griff hat.

00:03:49: Der hat mich auf tolle Dates eingeladen.

00:03:52: Jedes Date wurde ich abgeholt mit einem Uber.

00:03:54: Er hat mir den Tracking Link geschickt, dann wurde ich vom Uber abgeholt.

00:03:57: Wir waren im Mikrodrom teuer essen.

00:03:59: Es war richtig schön.

00:04:02: Und der andere ... Absolut der Kontrast dazu.

00:04:08: Kein fester Job, kein fester Wohnsitz.

00:04:11: Oh wow,

00:04:12: okay.

00:04:12: Aber dafür Abenteuer.

00:04:14: Und irgendwie hatte in der Zeit beides für mich so einen krassen Charme.

00:04:18: Klar.

00:04:19: Das bedürf ich nicht, dass nach dem einen Schließt, das bedürf ich auch dem anderen nicht aus.

00:04:23: Aber wie seien denn die Dates da aus?

00:04:24: mit dem Karotten?

00:04:26: Toll, einfach abenteuerlich.

00:04:28: Wir sind mit meinem Roller und seinem Hund durch die Stadt gefahren.

00:04:32: Es war ... haben wir einfach gemacht, worauf wir Lust haben, also wirklich einen Kontrastprogramm zu einem geplanten Date, wo du abgeholt wirst, mit einem Taxi und genau festschägt, was du machst.

00:04:41: Aber irgendwie war ich so in der Zeit, ich konnte mich auch gar nicht entscheiden, was ich wirklich besser fand, weil mir beides so gut gefallen hat.

00:04:48: Und, warte mal, wie lange ging das Ganze?

00:04:51: Hat das wirklich gleichzeitig angefangen oder wer war zuerst?

00:04:54: Es war wirklich

00:04:56: fast parallel, also Unterschied vielleicht eine Woche oder so.

00:04:59: Okay, also ich meine, ich stelle es mir ja von Zeitmanagement her schwierig vor.

00:05:03: Ja,

00:05:04: wie hast

00:05:04: du es denn gemacht?

00:05:05: Also wann, wie oft?

00:05:06: Ich

00:05:06: war hardbroken, ich war gerade getrennt irgendwie, musste das verarbeiten, viel geschlafen, hab ich sowieso nicht, ich brauchte viel Ablenkung, deshalb war es irgendwie auch perfekt.

00:05:16: Ich hatte, ich hab die schon viel gesehen, das war schon sehr aufwendig, es war sehr zeitaufwendig.

00:05:20: Und ... Wir hatten keinen Commitment.

00:05:23: Ich hatte mit keinem von beiden Commitment.

00:05:25: Deshalb denkt man sich dann auch lange, irgendwie ist es ja auch okay.

00:05:28: Wir haben nie was besprochen, nie was gefragt.

00:05:30: Und die wussten nicht, ich bin frisch getrennt.

00:05:32: Also wie viele Erwartungen kann man auch eine Person haben in dem Moment.

00:05:36: Deshalb habe ich es auch relativ lange dann parallel laufen lassen, weil ich mich nicht entscheiden konnte.

00:05:42: Gut, ich würde sagen, muss man auch nicht unbedingt sich entscheiden, wenn es... Wenn das so läuft, aber dann muss man natürlich offen damit umgehen.

00:05:53: Wie hast du das?

00:05:53: Okay, ich habe eine schwierige Frage für dich.

00:05:55: Wie hast du es denn sexuell gemacht mit Save for Sex und so?

00:06:00: Ja, Sex auf jeden Fall praktiziert.

00:06:02: Ich finde, das ist ja auch eigentlich ein guter Schritt, um einen Commitment anzusprechen, zu sagen, ich will kein Kondom mehr benutzen.

00:06:09: Lass uns mal testen.

00:06:11: Aber das ist ja dann schon wirklich ein Commitment-Gespräch.

00:06:14: Ja, und da muss man eben darüber reden, hat man Sex mit auch anderen Leuten und das Gespräch muss dann stattfinden.

00:06:18: Ja, ja.

00:06:19: Okay, das ist einfach nicht angesprochen.

00:06:20: Nein.

00:06:22: Nein?

00:06:23: Und wie lange ging das ganz?

00:06:24: Also, wie lange hast du die beiden dann gleichzeitig zwei Gleisig gedatet?

00:06:28: Zwei, drei Monate?

00:06:29: Okay, ich dachte, jetzt kommt's schlimmer.

00:06:32: Ich fühl mich schon

00:06:33: schlimm.

00:06:33: Ich fühl mich schon schlimm.

00:06:35: Ich fühl

00:06:35: mich nicht so crazy.

00:06:38: Also, du hast ja angefangen zu daten.

00:06:40: dass mit dem einen irgendwie safe, so ein bisschen spießigere Dates gehabt haben, mit dem anderen so crazy unterwegs.

00:06:46: Und das zwei, drei Monate lang bis dann, was passiert ist?

00:06:50: Ich hab mich entschieden.

00:06:51: Und zwar?

00:06:53: Für Safety.

00:06:54: Ich war dann ein bisschen durch mit meinem Breakup, mit dieser ultra crazy Phase, war wieder ein bisschen mehr fokussiert auf mein Leben, meine Arbeit und nicht nur noch traurig.

00:07:05: Und hab geguckt, was passt mir da jetzt gerade besser rein?

00:07:08: Und das war auf jeden Fall dann in dem Moment Safety.

00:07:10: Hast du dich wirklich für Safety entschieden oder hat dir einfach diese Person besser gefallen?

00:07:16: Was ist ich meine?

00:07:16: Hast du das Gefühl, deine Entscheidung beruht wirklich auf die Art der Beziehung oder die Art des Dates und so weiter, um die Perspektive vielleicht?

00:07:26: Oder mochtest du vielleicht diese eine Person einfach

00:07:28: besser?

00:07:28: Das ist voll die interessante Frage.

00:07:31: Ich glaube, ich mochte schon beide richtig gerne.

00:07:35: äußere Umstände können eine Person für mich auch unattraktiver machen.

00:07:39: Und der Abenteuertyp, super wild, aber dann zum Beispiel hatte der einmal ein Schlüssel zu meiner Wohnung.

00:07:46: Ich meinte, schließ bitte ab.

00:07:47: Ich komm nach Hause und die Tür steht offen.

00:07:50: Und das ist ein Kreuzberg.

00:07:51: Und das ist halt so einmal.

00:07:53: Und ich war so, ich kann damit nicht umgehen.

00:07:57: Das ist mir einfach zu... Ich bin selber, muss so viel machen, habe so viel im Kopf.

00:08:02: Es ist so durcheinander, da brauche ich einfach jemanden an der Seite, der mir ein bisschen Struktur, ein bisschen mehr Sicherheit gibt.

00:08:09: Und daher kommt jetzt auch meine große Regel beim Daten.

00:08:11: Ich will nur noch Leute, die eine Haftpflichtversicherung haben.

00:08:15: Und das ist in Berlin gar nicht so einfach zu finden.

00:08:18: Dabei ist es eine Pflicht, eine Haftpflichtversicherung zu haben.

00:08:21: Ja,

00:08:22: ich kenne viel zu viele Leute und habe auch viel zu viele Leute gedatet, die keine haben.

00:08:26: Und die sind auch teilweise über vierzig und haben keine.

00:08:29: Das kostet wieviel, eine Euro fünfzig im Monat.

00:08:31: Ja, irgendwie so.

00:08:33: Ich kenne viele Leute, die keine Haplichtsversicherung haben.

00:08:35: Ich kenne viele Leute, die keine Krankenversicherung haben.

00:08:37: Gut, das spricht ja von unterschiedlichen Lebensumständen.

00:08:42: Aber es ist... Ja, ich verstehe es.

00:08:45: Ich verstehe was du meinst.

00:08:46: Ich habe noch

00:08:47: eine tolle Zeit.

00:08:48: Ja.

00:08:49: Wie ist... Okay, du hast sich... Warte mal, drückseuergeschichte.

00:08:51: Du hast ja diese... zwei Typen, zwei, drei Monate gedätet, und hast dich dabei aber immer mal schlecht gefühlt.

00:08:57: Ja, schon ein bisschen, weil ich schon gemerkt hab, so, ey, irgendwie beide halt in mich verliebt.

00:09:02: Und dann ist es auch teilweise so gewesen, dass ich wirklich mit einem da saß und meinte, ich muss jetzt weg.

00:09:09: Ah, du bist ein Hammer.

00:09:09: Und bin zu dem anderen gefahren.

00:09:11: Okay, Frage.

00:09:12: Und in so Momenten, so zwar halt schon im Taxi und ist so, boah, okay, wir haben keinen Commitment, aber ... Und du merkst ja auch, die Person ist dann traurig, wenn du gehst und ... Also, ich muss sagen ... Ich denke, ich habe nichts falsch gemacht.

00:09:24: Ich habe mich trotzdem irgendwann so schlecht gefühlt, dass ich wusste, ich muss mich entscheiden.

00:09:29: Frage?

00:09:30: Ja.

00:09:30: Hast du manchmal, bist du manchmal von dem einen nach dem sechst, du dem anderen hast Sex mit mir gehabt beim gleichen Tag?

00:09:39: Das ist, okay, ich frage mal, das ist nämlich mein Kink, ich liebe so was zu machen.

00:09:44: Und zwar ohne Dusche in dazwischen.

00:09:46: Oh mein Gott.

00:09:48: Okay, da muss ich mich gar nicht so schlecht fühlen.

00:09:50: Nein, nein.

00:09:51: Sprecher mit mir.

00:09:53: Das ist mir bestimmt passiert in der Zeit.

00:09:56: Es hat wirklich hart an meinem Wertesystem gearbeitet, ob das in Ordnung ist, was ich da mache.

00:10:02: Okay.

00:10:03: Und wie hast du es aufgelöst?

00:10:05: Ich habe mich mit dem einen hingesetzt und meinte, das ist nicht, was ich gerade brauche.

00:10:10: Das ist nicht, wie ich mir das gerade vorstelle.

00:10:12: Und der war hartbroken.

00:10:15: Okay.

00:10:16: Hast du ihm gesagt, dass ich jemand anderes sehe?

00:10:18: Nein.

00:10:18: Okay.

00:10:20: Und ich glaube, ich hätte auch ohne Zweigleise ich da mich für jemand anderen zu entscheiden, hätte ich trotzdem mich von ihm distanzieren müssen, weil mir das einfach zu verrückt war, auf Dauer.

00:10:31: Ja.

00:10:32: Ich hab schon verrückt gedatet.

00:10:33: Jetzt sind wir über dreißig.

00:10:34: Ich will jetzt irgendwie jemanden, der ab und zu mal regelmäßig zu Friseur geht oder was im Kühlschrank hat, auch einfach so.

00:10:41: Ich lief's, ich find, ich ... Oder

00:10:44: einfach auch ein Kühlschrank hat.

00:10:45: Weil der hatte nicht mal einen Kühlschrank in der eigenen.

00:10:47: Ich find's ja genau so, aber wenn du es so aufsprichst, kommt es schon auch.

00:10:52: Wir können jetzt auch sehr späsig.

00:10:53: Mit einundzwanzig wär's mir egaler gewesen.

00:10:56: Aber jetzt muss ich heute morgens aufstehen, muss was essen, geht zur Arbeit.

00:11:00: Die Umstände sind schon anders.

00:11:02: Ja.

00:11:03: Also Checkliste, Kühlschrank, Haftlicht, Versicherung.

00:11:05: Guck

00:11:06: mal, wie späsig ich geworden

00:11:09: bin.

00:11:09: Woher sind wir langweilig, also?

00:11:11: Ja,

00:11:12: ja.

00:11:13: Okay, das ist ... Ja, danke fürs Talent.

00:11:14: Ich find, es ist gar nicht so schlimm.

00:11:18: Ich hab wirklich Schlimmeres, aber das ist jetzt so was ein Jahr lang, keine Ahnung.

00:11:21: Und dann

00:11:22: zwei Heiratsanträge, keine Ahnung.

00:11:25: Aber ich muss drüber nachdenken, weil ich bin ja nicht Monogramm.

00:11:32: Ich weiß noch nie.

00:11:32: Und ich hab aber lange gebrauchen zu checken, um die Resurs und dann die Information zu kommen, dass es auch okay ist, nicht Monogramm zu sein.

00:11:39: Und ich hab ... Bevor ich über Polyamorie und so weiter gehört habe, habe ich bei jede Beziehung, bin ich fremdgegangen und habe mich dabei super schlecht gefühlt und es war wirklich nicht schön, ich bin auch nicht stolz darüber.

00:11:53: Aber ich muss sagen, ich bin dann fremdgegangen, aber ich bin nicht, also ich hatte keine zwei Beziehungen sozusagen parallel am Laufen, das nicht.

00:12:03: Ich mein, wenn man Poli mehrere Leute dated, ist es ja eigentlich dann wenigstens aus, also es ist, was heißt wenigstens, aber es ist ausgesprochen, dass man das macht.

00:12:12: Genau,

00:12:12: eben.

00:12:12: Aber bevor ich das wusste sozusagen, dass das überhaupt geht, habe ich das nicht heimlich gemacht.

00:12:17: Ich bin eine Nacht oder, was ich meine, da kann man einen, um all or whatever, mal, hab ich jemanden um sechs gehabt, aber hab sozusagen jetzt keine, ja, kein Verhältnis, der länger, der überall in der Nacht hinaus ging sozusagen gleichzeitig gehabt, wird es sichererweise.

00:12:33: Ich habe über Polyamory so gelernt.

00:12:36: Ich bin immer wieder fremdgegangen, habe schlecht gefühlt, habe einen Drama und dachte, ich werde mich verbessern.

00:12:41: Ich muss mich unter Kontrolle bringen, aber keine Ahnung.

00:12:43: Ich habe neue Beziehungen gefahren, bin wieder fremdgegangen.

00:12:46: Ich war immer wieder die gleiche Geschichte.

00:12:50: Ich war wirklich im Verzweifeln.

00:12:51: Ich dachte, was ist falsch mit mir, was du bekommst, die ganzen Vorurteile.

00:12:55: Nee, fast Psycho- oder Psycho-Analyse.

00:12:58: Ja, du hast ein Commitment-Issue oder was auch immer.

00:13:00: Sind am Ende die Vorteile, warum ich mich auch schlecht geführt habe, obwohl ich niemanden angelogen habe?

00:13:06: Ja.

00:13:07: Wie gesagt, ich find's ja geil.

00:13:08: Ich hab viel schlimmeres gemacht.

00:13:10: Ich war viel größeres Arschloch.

00:13:13: Aber ich hab dann jemanden gedatet, die mir gesagt hat, wie so beim dritten Date oder so.

00:13:18: Wir sind so Hand in Hand, die Sonne alle runtergelaufen.

00:13:21: Und die meinte zu mir, ich will dir was sagen.

00:13:25: Und dann war bei mir schon so Alarm, okay, Scheiße.

00:13:28: Jetzt sagst du, sie liebt mich oder was?

00:13:31: Ich fand die Wörter, ich liebe dich, total ... Ich hab dir eine Bedrohung empfunden.

00:13:36: Weil es war wie so, ich will dich in den Käfig packen, weißt du?

00:13:38: Und dann war ich so, oh, fuck, na, jetzt sagst du, sie liebt mich, sie will mir zusammen sein.

00:13:41: Dann sag ich, ja, danke, ich hab fremd, dann bist du wieder ein Drama.

00:13:47: Und dann sagst du auf einmal zu mir, sie ist Polin.

00:13:50: Polyamor.

00:13:51: Und das heißt für sie, dass sie gleichzeitig unterschiedliche Menschen lieben und auch mit denen Sex haben kann.

00:13:59: Und das macht sie aber nur mit Offenheit und so, dass man darauf auseinander achtet und ehrlich und so weiter miteinander und bla, bla, bla.

00:14:08: Sie war dann am Ende dein Einstieg in... Man kann es auch machen, es kann auch ein Weg geben, wer okay ist.

00:14:14: Voll, genau.

00:14:15: Mehr

00:14:15: Gleisigzufahren.

00:14:16: Mehr Gleisigzufahren, genau.

00:14:17: Aber eben halt ethisch.

00:14:19: Mit offener Kommunikation, mit Acht und Respekt für sich selbst und für die anderen und so weit man so fahren kann.

00:14:26: Und das war natürlich, ich dachte so, ich höre nicht richtig.

00:14:30: Wie geil ist das denn?

00:14:31: Ach, ich darf das.

00:14:34: Und dann ist das erst mal alles schief gelaufen.

00:14:38: Ich glaube, das Ding an Monogamie und das es enorm ist und das es einfach gesellschaftlich akzeptiert ist, ist, es gibt dir so ein Regelwerk, wo dran du dich festhältst.

00:14:47: Das heißt, Sachen sind selbstverständlich.

00:14:50: Dass du dich zum Beispiel schlecht fühlst, weil du denkst, so, ja, das mach man nicht.

00:14:53: Vorraten tut man nur einmal im Leben.

00:14:55: Genau, zum Beispiel.

00:14:56: Das wäre so das perfekte Ideal von Monogamieren.

00:15:01: Das hat man davor auch kein selster Haar.

00:15:03: Natürlich sind wir mittlerweile nicht mehr da, aber trotzdem sind ganz viele von diesen Glaubenssätzen noch da.

00:15:08: Und das einfache, sage ich jetzt mal, oder das, was, glaube ich, für viele Menschen das einfacher macht, ist, dass du nicht so vieles selbst konstruieren musst.

00:15:17: Oder du weißt, okay, ich bin zusammen mit jemandem, dann fahren wir zusammen im Urlaub.

00:15:23: Man stellt das gleich in Frage.

00:15:24: Das ist so klar, das ist das verständlich.

00:15:26: Wir sind zusammen, dann häusst du mich ab mit dem U-Bau und wir gehen immer mal lernen, so wie meine Eltern kennenlernen.

00:15:32: Und diesen Beziehungseskalator, wie heißt das auf Deutsch?

00:15:36: Beziehungsrolltreppe.

00:15:38: Also wenn man einfach sagt, nach Schritt eins kommen Schritt zwei und dann vier, fünf, sechs.

00:15:44: Was denkst du, wie lange braucht die Gesellschaft noch, um die Beziehungsbilder ein bisschen anzupassen?

00:15:48: Ich meine, wenn man jetzt nach Asien guckt, nach Japan guckt, viele Leute dort bleiben für immer Single, zum Beispiel, was auch neu ist und dort aber inzwischen schon akzeptiert ist.

00:15:57: Hier wird es langsam offener.

00:15:59: Jetzt haben wir gleich geschlechtliche Ehe.

00:16:01: Es wird vieles besser, es wird vieles akzeptierter, aber es wird ja trotzdem noch Jahre dauern.

00:16:06: Bis dieses so funktioniert Beziehung, so muss es sein.

00:16:09: Du hast einen Mann, den betrügst du nicht, den heiratest du.

00:16:13: Mit dem hast du Kinder, mit dem bist du für immer zusammen.

00:16:16: Wann ist das mal weg?

00:16:17: Wann passen wir das an?

00:16:18: Weil es wird ja einfach gar nicht mehr so gelebt.

00:16:21: Ich kenne keine Eltern, die noch zusammen sind.

00:16:23: Alle sind getrennt, haben neue Partner.

00:16:25: Was denkst du, wie lange dauert das noch bis Leute da offener rangehen und akzeptieren?

00:16:30: Das ist auch andere Beziehungswege gibt.

00:16:32: Also so wirklich breitflächig das akzeptieren.

00:16:35: Ich glaube, die Gesellschaft hat sich... Echt krass verändert.

00:16:38: Also, was ich von Polly gehört habe, das war im Jahr drei tausend sieben oder acht, glaube ich.

00:16:41: Und da war es einfach, es war nicht Mainstream.

00:16:43: Also, das war wirklich eine Nische, keine Ahnung, queer feministische, was ich nicht was sage.

00:16:48: Es gab so die, ne, die Schlampen mit Moral heißt das Buch, was ich dann für meine neue Bibel irgendwie gehalten habe.

00:16:55: Aber es war Nischig.

00:16:57: Und ich glaube mittlerweile... Du kannst

00:16:59: es bei Dating-Apps inzwischen angeben.

00:17:01: Genau.

00:17:02: Ja, zum Beispiel.

00:17:03: Ja, das stimmt bei jeder andere.

00:17:03: Es gibt irgendwie New York Times-Article über Poli und alle andere Themen.

00:17:08: Ich kenne

00:17:09: zum Beispiel wenig Promis oder öffentliche Personen.

00:17:12: Ich kenne Leute, die sich outen als schwul oder als lesbisch, aber ich kenne wenig Leute, die sich als Poli outen.

00:17:18: Kennst du welche?

00:17:19: Das ist eine supergute Frage.

00:17:22: Mir fällt auf mich schnell niemand ein.

00:17:25: Ich befürchte, dass manche Glaubenssätze sich bei uns zum Beispiel gar nicht ... sich vielleicht nie ändern werden, weil die so tief in uns stecken.

00:17:31: Ich merke bei mir, ich bin einfach nicht monogam und dennoch falle ich einfach in bestimmte Strukturen, weil ich die für normal halte.

00:17:41: hinterfragt mich immer wieder.

00:17:43: Und ich glaube aber, dass es eben mit Vorbilder zu tun hat, mit Promis, aber auch einfach mit den Geschichten, die wir hören, also die Kinderbücher, die Filme.

00:17:52: Das erste

00:17:53: Vorbild, was wir haben, sind immer die Eltern und das eigene Familienbild.

00:17:57: Ja, wobei, ich würde sagen, das ist ja interessant.

00:17:59: Manchmal

00:17:59: auch als Negativbeispiel in der Vorbild.

00:18:01: Ja, darüber haben wir ja schon mal öfters gesprochen.

00:18:03: Ich habe ja voll das Klischee Wunder.

00:18:06: Ein perfektes Nuklearfamilienbild, weil meine Eltern sind immer noch zusammen.

00:18:11: Die lieben sich, die sind süß miteinander.

00:18:13: Ich glaub, die haben sogar noch sechs miteinander, sind über siebzig.

00:18:15: Ja, crazy.

00:18:17: Und die sind einfach wirklich sehr gut befreundet und wirklich ein tolles Paar, was bis heute noch zusammen ist, was wie du sagst, fast rar ist.

00:18:26: Und dann noch bin ich ja nicht so.

00:18:28: Ja, das stimmt.

00:18:30: Aber du suchst ja trotzdem einen Partner, mit dem du Kinder hast.

00:18:33: Und du könntest ja auch sagen, okay, mach ich jetzt alleine und dann mal gucken, along the way, wenn ich so treffe, was für Beziehungen ich führe.

00:18:41: Du willst es ja trotzdem mit einer Person machen.

00:18:43: Ja, das ist eigentlich eher so das Zeitmanagementgründung.

00:18:47: Kann mir nicht vorstellen, wie ich ein alleinerziehendes

00:18:51: Leben aufpaste.

00:18:53: Ja, danke.

00:18:54: Ja, ich hab eine Freundin.

00:18:56: Ja, die ist nur mit ihrer Mutter aufgewachsen.

00:19:00: Und die führt zum Beispiel gar keine Beziehungen.

00:19:02: Und ich glaube, das hat auch damit zu tun, weil sie kennt dieses Bild von Partnerschaft und die Vorteile vielleicht einfach gar nicht so gut.

00:19:10: Der Vater ist auch irgendwo da, den sieht sie auch manchmal.

00:19:13: Aber sie hat das nie gelebt, so ein Familienleben und sucht irgendwie gar nicht danach.

00:19:17: Aber man lebt das ja nicht nur durch die eigene Familie.

00:19:19: Ich finde, man sieht, wie gesagt, es gibt so viele Bilder, angefangen von den Disney-Filmen.

00:19:24: Das ist natürlich Klischee, aber die ganze Serie nur so... die uns schon vorgeben und erzählen, was richtig falsch ist.

00:19:29: Und das ist ja der Film mit Emotionen und mit Gefühle zu tun irgendwie.

00:19:35: Ich finde es lustig, dass du Disney ansprichst, weil durch meine Tinder-Bio, ich will einfach nur heiraten, fragen viele, warum willst du überhaupt heiraten?

00:19:43: Das ist ja überhaupt nicht mehr zeitgemäß.

00:19:45: Und dann sage ich immer, ich bin Generation Disney.

00:19:47: Ich bin immer noch romantisch, egal wie viel along the way passiert.

00:19:51: Aber ich finde zum Beispiel, ich bin total romantisch auch.

00:19:54: Und dennoch will ich keine Exklusivität.

00:19:57: Also, wenn da Liebe ist noch sexuelle Exklusivität.

00:19:59: Und das war zum Beispiel jetzt zurück zu meinen, meine Anfängen im Pulli-Leben.

00:20:04: Ich glaube, das größte Film, was ich gemacht habe, ist, dass ich, genau, ich dachte, okay, man darf jetzt einfach gleichzeitig mehrere Beziehungen haben.

00:20:11: Und dann habe ich wirklich versucht, mehrere Beziehungen zu führen, aber nach dem Modell von einem Monogamebeziehung.

00:20:18: Und das ist einfach irre, weil da reicht wirklich die Zeit vorne und hinten nicht.

00:20:24: Alles nicht.

00:20:24: Ich glaube, man sagt ja immer so, Liebe ist kein Kuchen, der man nicht aufteilt.

00:20:29: Und dann hast du weniger davon, wenn ich jemand anderen liebe.

00:20:31: Ich glaube auch, es ist nicht so, wie Liebe funktioniert.

00:20:34: Aber der Tag hat nun mal wirklich nur auf jeden Fall zwanzig Stunden.

00:20:38: Das ist

00:20:39: so wie diese Memes.

00:20:40: Guten Morgen.

00:20:41: Wie geht's dir?

00:20:41: Hast du gut geschlafen?

00:20:42: Dann steht da drüber, so weitergeleitet bei WhatsApp.

00:20:44: Das musst du dann machen.

00:20:46: Genau das hab ich gemacht, ne?

00:20:47: Nein.

00:20:49: Nee, ich hab's natürlich nicht weitergeleitet.

00:20:52: Ich hab schon kopiert und wieder reingekriegt.

00:20:55: Aber ich hab tatsächlich ... Okay, was mir passiert ist, ich bin einfach ein romantischer Mensch.

00:20:58: Ich verknall mich auch in den Leuten.

00:21:01: Und ich hab mich gleichzeitig, das ist total irre nicht so nachdenken, in drei Personen verknallt.

00:21:05: Das war auch so ein bisschen ... Es hat wirklich so alles mit einer Woche Unterschied zur Plus-Medius.

00:21:10: Und

00:21:11: waren hier auch so unterschiedlich vom Typ

00:21:12: her?

00:21:13: Voll.

00:21:13: Und das, glaub ich, macht das echt total spannend.

00:21:15: Ich hab gleichzeitig ein Cis-Heterotyp gedatet.

00:21:19: Eine Frau, eine Lesbe.

00:21:20: Und einen Transtyp.

00:21:22: Mhm.

00:21:24: Okay, sehr unterschiedlich.

00:21:25: Wirklich sehr unterschiedlich.

00:21:26: Und das ist interessant.

00:21:27: Okay, bist du eigentlich schon ein versüchtiger Mensch?

00:21:30: Ich hab das Gefühl, mit den Jahren immer weniger, wenn ich jemanden mag, dann aber trotzdem sehr, ja.

00:21:37: Und was will du sagen, macht Eifersucht aus für dich?

00:21:39: Am Ende ist es ein Ausdruck von Unsicherheit.

00:21:42: Man fühlt sich nicht richtig sicher.

00:21:43: Man kann nicht komplett vertrauen.

00:21:46: Es muss auch nicht immer sein, dass der Partner dir das Gefühl gibt, dass du ihm nicht vertrauen kannst.

00:21:49: Das kann von dir selber kommen.

00:21:51: Aber am Ende ist es ein Ausdruck von Unsicherheit.

00:21:53: Das ist ja nur in deinem Kopf.

00:21:55: Ja, ich finde auch.

00:21:56: Ich finde es kann... Weil ich versuche, muss nicht nur negativ sein, es kann auch... Das ist auch

00:22:01: schön.

00:22:02: Es sind Zeichen, dass man jemanden mag.

00:22:04: Das finde ich zum Beispiel nicht.

00:22:05: Nee, das finde ich total toxisch.

00:22:07: Es muss nicht sein, dass du eifersüchtig bist, wenn du jemanden magst, aber es kommt oft, wenn man jemanden mag.

00:22:13: Es kommt, weil manche Menschen, wenn man jemanden mag.

00:22:15: Ich würde sagen, ich respektiere das.

00:22:17: Ich glaube, es kann eine Wahrheit sein.

00:22:19: Ich glaube, für mich ist es ein Zeichen davon, dass mir was fehlt, womit ich nicht glücklich bin.

00:22:23: Und wo ich aber selbst verantwortlich dafür bin, zu schauen, okay, was ist es?

00:22:27: Was fehlt es mir?

00:22:28: Oder was brauche ich?

00:22:29: Was will ich?

00:22:30: Und kann ich mir das selbst irgendwie besorgen?

00:22:33: Oder wie gehe ich jetzt damit um?

00:22:34: Es

00:22:35: gibt ja auch sehr unterschiedliche Eifersucht.

00:22:38: Ich habe viele Männer getroffen, die sagen, sie sind zum Beispiel auf, wenn man jetzt betrunken Sex hat mit jemand anderen, nicht eifersüchtig, worauf sie eifersüchtig wären, wer, wenn man aktiv auf ein echtes Date geht mit jemand anderem.

00:22:50: Und so stell ich es mir bei dir ja auch vor, du bist ja dann auf Sex mit anderen Leuten nicht allversüchtig.

00:22:56: Nee, genau, aber nee.

00:22:57: Also, beziehungsweise unterschiedlich.

00:22:58: Ich kann allversüchtig sein, wie ich das Gefühl habe, dass diese Person eben uns als Austauschbar empfindet.

00:23:06: Ich glaub, das ist für mich also diese Austauschbarkeit, das mich unsicher macht dann.

00:23:11: Und ich glaube, je näher eine Person dann ist an mich, also zum Beispiel ... Okay, ich habe eine alte Geschichte.

00:23:18: Ich habe meine allererste Freundin.

00:23:19: Das war sie der dritte Jahre alt waren.

00:23:21: Es war halt sehr dramatisch.

00:23:22: Wir haben wenig geküsst und dann ... Ach, dann haben wir so gestritten, haben ein Jahr lang nicht gesprochen.

00:23:27: Und dann habe ich den einen Jahr nach auf der Straße gefunden, zufällig getroffen.

00:23:30: Und sie war mir der andere Frau da.

00:23:32: Und diese andere Frau war genau so groß wie ich.

00:23:34: Also nicht so groß.

00:23:37: Und die stellte mir vor und sagt so, ja, hier, das ist Paula.

00:23:42: Und ich so, Entschuldigung, du hast eine neue Freundin, die genauso klein ist wie ich und genauso heiß wie ich.

00:23:48: Ich so, wirst du mich verarschen, was soll das?

00:23:50: Ich finde das ganz, das finde ich irgendwie schlimm.

00:23:52: Und ich glaube, deswegen für mich ist er dieses Auslöschbarkeit und dieses Vergleichen, was ich aber wiederum auch denke, dass es etwas ist, was womit Frauen halt sozialisiert werden, dass wir uns gegenseitig näher sind, dass wir solidarisch miteinander sind, dass wir uns miteinander vergleichen und nie mehr als Gegnerinnen oder Konkurrenz ansehen.

00:24:09: Ja, freut mich.

00:24:12: Deswegen war es aber für mich eigentlich ganz cool.

00:24:14: Ich hab das nicht so gedacht.

00:24:15: Aber ich glaub, gefühlsmäßig.

00:24:16: Ich dachte so, dann passt das auch nicht.

00:24:18: Ich enttüsst übende Leswürme dran.

00:24:20: Das sind alle unterschiedlich.

00:24:21: Best of all.

00:24:22: Best of

00:24:23: all.

00:24:24: Gott, ist das peinlich.

00:24:26: Aber ich hab dann wirklich versucht, eben so mit allem das alles zu machen, was man so von der Beziehung normalerweise erwartet.

00:24:33: Also Geburtstag zusammen zu feiern und im Urlaub zusammen zu fahren.

00:24:38: Passt dann nicht, ich hab so Sachen gemacht.

00:24:40: Den Eltern

00:24:40: vorstellen, drei Leute.

00:24:42: Stell

00:24:42: dir vor, meine arme Eltern, die kann sich eh keine Namen merken.

00:24:46: Auf jeden Fall hab ich dann so Sachen gemacht, wie ja, die drei, der an einem Tag drei Dates gehabt und so Brunch, Lunch und Dinner.

00:24:54: Und dann bin ich von dem einen zum anderen immer wieder zu, ich bin eh zu spät und dann bin ich bei dem ersten schon zu spät gewesen.

00:25:01: Und dann gab's diese Spannung und dann gab's so ein Beziehungsdrama-Gespräch.

00:25:05: Und dann war ich aber noch später für den anderen Date.

00:25:09: Und ich so, okay, jetzt muss ich aber wirklich abwrappen.

00:25:10: Das klingt viel zu angenehm.

00:25:12: Oh

00:25:12: Mann.

00:25:12: Und dann zum nächsten, dann natürlich wieder viel zu spät.

00:25:14: Und das hat natürlich die Sp... Und dann, nee, so von einem Streitgespräch in den anderen.

00:25:19: Ey, das war der pure Horror.

00:25:21: Am Ende haben sie mich alle verlassen.

00:25:24: Wahrscheinlich viele Learnings.

00:25:25: Wenn du drei Breakups gleichzeitig hast, hast du drei Learnings.

00:25:28: Ja, es war... Ja, es war so Learnings hoch drei.

00:25:31: Ja, genau.

00:25:33: Also, er war grad... Aber eine Sache, die ich interessant fand, was jetzt nicht unbedingt mit Polite tun hat, aber mit... Aber schon auch... Ich dachte, die würden gar nicht so eufelzüge aufeinander sein, weil die sind einfach ganz anders.

00:25:45: Man kann sich gar nicht vergleichen.

00:25:46: Und für die war es aber ganz schlimm, weil die haben alle natürlich mit anderen... Nein, die Skrinierungserfahrung mehr zu tun.

00:25:53: Haben die sich kennengelernt?

00:25:55: Nicht alle.

00:25:57: Aber sie wussten

00:25:58: alle voneinander.

00:25:59: Genau.

00:25:59: Aber zum Beispiel der Transmann, und die lösse ich jetzt mal, haben sich total verunsichtetes Gefühl, wenn ich halt mit dem Heterotys-Typonemi, was ich sage, jetzt mal klassisch heteronormatives gemacht habe.

00:26:12: Und hatten die drei dann auch nochmal andere Partner?

00:26:14: Also war das dann so ein richtiges

00:26:16: Deflecht?

00:26:16: Zum Teil.

00:26:17: Zum Teil, ja, genau.

00:26:18: Der Transmann hat dann eine feste Freundin.

00:26:22: Das musste ich erst mal checken, weil für mich war so, ich liebe euch alle gleich, ne?

00:26:25: Ich hab mir lieber für alle.

00:26:27: Aber für die war das so ... Die haben mir das Weihgebrauch sozusagen gespiegelt, die meinten, hey, für uns, wenn du mit diesen Zitrotypen bist, du hast so viele Privilegien.

00:26:37: Du wirst auf der Straße sofort anerkannt verstanden.

00:26:40: Es ist klar, die Leute gehen davon aus.

00:26:44: Aber

00:26:44: dann auch aus Angst, dass du dich vielleicht für denen entscheidest, weil es mit dem anderen komplizierter ist?

00:26:49: Eben.

00:26:49: Und das ist aber eine Realität.

00:26:51: Alles ist in dieser Form von Beziehung.

00:26:53: Aber es ist

00:26:54: auch am Ende eine Unsicherheit, weil du warst ja trotzdem auch mit

00:26:57: der

00:26:57: Beziehung.

00:26:58: Ja, aber irgendwie auch berechtigt, ne?

00:26:59: Weil es ist auch einfach ein Anführungsstrichen, ihm diese Beziehungen zu führen, die einfach von der Mehrheit der Gesellschaft als normal empfunden werden.

00:27:07: Alles andere musst du, die dich immer wieder gerechtfertigen, immer wieder erklären.

00:27:10: Ich

00:27:12: denke mir, dass auch manchmal bei Beziehungen mit einem großen Altersunterschied.

00:27:16: Stimmt.

00:27:17: alte Männer mit jungen Frauen irgendwie relativ normal, guckt auch keiner mehr doll, finde ich aber auch so merkwürdig, weil zum Beispiel mein Vater sagt inzwischen immer im Restaurant, ja und für meine Tochter dann auch das und das getränkt, um klar zu machen, ich bin die Tochter und das finde ich jedes Mal so unangenehm, aber ich glaube ihm wäre es unangenehm, wenn man es nicht machen würde.

00:27:38: Ja.

00:27:39: Und andersrum ... Wer es dann auch wieder würden alle hingucken, junger Typ mit einer älteren Frau, auch nicht so wirklich akzeptiert?

00:27:47: Nee, nicht wirklich.

00:27:49: Das ist ein super spannendes Thema.

00:27:50: Da musst du mir, glaube ich, eine ganze Folge dazu machen, weil da habe ich viel zu erzählen.

00:27:53: Ja, was ist der größte Altersunterschied, den du gedatet hast?

00:27:56: Viel, schätze mal.

00:27:58: Gott, wenn du jetzt schon viel sagst, da ich selbst wahrscheinlich wieder zu tief ansehe, wie du meine Geschichte nicht so schlimm fangst, wie ich, aus dem ich...

00:28:05: ...二zigfünfundzwanzig

00:28:07: Jahre.

00:28:07: Nee, nicht ganz.

00:28:09: Einundzwanzig.

00:28:10: Okay.

00:28:10: Und du?

00:28:12: Fast so wie du.

00:28:13: Wirklich?

00:28:14: Ja.

00:28:14: Okay.

00:28:15: Ich glaube, zwanzig.

00:28:17: Die Geschichte wollen wir hören.

00:28:19: Okay, wir sind zurück zum Zweigleisigfahren.

00:28:21: Also ich hab auf jeden Fall daraus gelernt, dass man erst mal für sich selbst rausfindet, muss was will ich.

00:28:26: Und da muss man das auch kommunizieren können.

00:28:29: Ja, dass man, wenn man eben nicht konventionell, sag ich jetzt mal, liebt und sexuell auszulebt, muss man leider die Arbeit machen.

00:28:38: Ja, sich eine neue Art und Weise, wie man mit Menschen umgeht, wie man die Rituale und diese Verständlichkeiten und die Liebe zeigt, das muss uns sich alles zuerst erarbeiten, weil das wird ihm nicht vorgelebt von anderen.

00:28:51: Wo war ich dann auch gleich sagen würde, wenn ich mir dann eine Fakt und so weiter anschaue, wie was wir messen, die Leute bauen, sorry, eigentlich müssen wir uns alle eben nicht damit zufrieden geben, so ist es nun mal, sondern wir müssen alle eigentlich die Arbeit machen, so sagen, wer bin ich, was will ich?

00:29:05: und wie gehe ich mit meinen...

00:29:08: Die Arbeit wollen die Leute nicht machen, dann daten sie lieber drei Leute gleichzeitig und stecken da die Zeit rein.

00:29:13: Also ich für mich jetzt zwei Gleise, ich fahre auf jeden Fall eine Red Flag und ich muss sagen, ich bin davon auch so ein bisschen verwundet rausgegangen, weil ich jetzt glaube ich viel zu schnell Commitmentansprecher

00:29:26: bestehe.

00:29:27: Und das macht einfach vielen Leuten Angst und das kann ich auch irgendwo verstehen, weil es gibt trotzdem immer noch so einen Rahmen von, man lernt sich kennen, man will sich noch gar nicht kommenten, man kennt die andere Person ja überhaupt nicht.

00:29:38: Und da muss ich irgendwie jetzt ein bisschen gucken, dass ich nicht so schnell zu klingi bin.

00:29:47: Aber

00:29:47: gibt's einen richtigen Time-Frame, um Commitment anzusprechen?

00:29:50: Ich

00:29:51: glaube nicht.

00:29:52: Das hängt da auch von Umständen ab.

00:29:54: Und eben dann von auch, was man will.

00:29:56: Sondern wenn du ... Ja, es ist schwierig.

00:29:59: Ich versteh's auch, ich versuche auch, in so schnell wie nützlich

00:30:01: alles zu tun.

00:30:02: Dabei hab ich das ja damit selber gemacht.

00:30:03: Das wurde mir ja nicht mal angetan.

00:30:05: Und trotzdem ...

00:30:06: Trotzdem trägst du davor, irgendwie das.

00:30:09: Ich war einfach unzufrieden mit mir selber, wie ich das gemacht hab.

00:30:12: Und das ist, glaub ich, vielleicht ... Der größte Learning.

00:30:15: Du musst mit dir selbst im Klaren sein.

00:30:18: Ich finde, man kann, und ich weiß mittlerweile, dass man unterschiedliche Menschen, die dich datingen, kann, aber ...

00:30:26: Mit Absprachen.

00:30:27: Mit

00:30:27: Absprachen und mit auch realistischen Erwartungen auch an einem selbst.

00:30:33: Ich weiß mittlerweile, ich kann nicht drei, ich sage jetzt mal, gleichwertige, zeitintensive Kommitte, Beziehungen führen, weil ich die Zeit ... und auch nicht die emotionalen Kapazitäten an einem im Tag dreimal in Beziehungsgespräch

00:30:47: zu führen.

00:30:48: Ja,

00:30:49: fair.

00:30:51: Das war Pauli Hochzwei, dein wischendlicher Reality-Check für Herz, Höschen und Hirn.

00:30:56: Wenn du uns schreiben willst, Lob, Kritik oder einfach die Geschichte von deinem schlimmsten Dreier, findest du uns auf Instagram unter Pauli Hochzwei.

00:31:04: Wir lesen alles, wirklich alles.

00:31:07: Du willst mehr?

00:31:08: Dann abonnier uns, gib uns eine Bewertung oder schick uns weiter an Leute, bei denen du nie wusstest, ob es ein Date oder nur ein Networking war.

00:31:17: Wir sind zurück in deiner Ohrmusche über nächste Woche.

00:31:20: Bis dahin, swipe mit Verstand, küsst mit Zunge und ghostet bitte niemanden.

00:31:25: Eure Paulies.

00:31:31: Heute lästern wir über Joy-Club.

00:31:34: Der Spiegel hat Joy-Club mal als eine Parallelwelt beschrieben, in die sich Menschen begeben, wenn ihnen die reale Welt zu spießig ist.

00:31:42: Du findest dort Date und Kiki Partys in deiner Nähe, kannst dich im Livestream austoben und in der Mediathek Filme, übrigens auch Filme mit mir, schauen.

00:31:51: Oder du schaust erstmal explizite Sex-Edo-Kurse von Selbstliebe über Kundelingus bis Analsex.

00:31:58: Joy-Club bittet verdammt viele Möglichkeiten, dich zu entdecken und auszuleben.

00:32:02: Alle Spielarten sind willkommen, Hauptsache, einvernehmlich.

00:32:07: Das Schönste?

00:32:08: Mit dem Code PAOLIII erhältst du sieben Tage Premium umsonst.

00:32:12: Einfach kostenlos auf joyclub.de anmelden, dann über den Link in den Shownots den Code PAOLIII einlösen.

00:32:19: Fertig, gern geschehen.

00:32:24: Produktion, Studio thirty-six.

00:32:26: Dann kann Nico Wessel fürs Mitdenken, Mitfühlen und mit Lachen.

00:32:31: Aufgenommen im Provokateur Hotel Berlin.

00:32:34: Der einzige Rad, dann werden wir wirklich zur Ruhe kommen.